Bericht: G. Tenner
Bilder: Marc Thalmann, SFV
Sonntag, den 19. September 2004. Nach einer wunderschönen Fahrt durch die herbstgefärbte Landschaft über Oberalp- und Sustenpass, treffen wir zwei Bündner Markus Caluori und ich in Steffisburg, nahe Thun ein. Die Zeit ist gut geplant, denn kurz nach Eintreffen beginnt der Instruktorenkurs II A, zusammen mit den welschen und tessiner Kollegen und natürlich den deutschsprechenden Bernern. Für uns ist diese sprachliche Zusammenstellung neu, denn bis jetzt waren wir immer mit den Ostschweizern im Kurs. Als mehrsprachiger Kanton sind wir jedoch an die Sprachenvielfalt der Schweiz gewöhnt.
Klassen 1 und 2 aus der deutsch- und rätoromanischen Schweiz.
Eingeteilt sind wir in der Klasse 1 und unser Klassenlehrer kommt aus der Innerschweiz und heisst Jörg Fuhrimann. Unsere berner Kameraden sind: Markus Fischer (unser Klassenchef und je länger je mehr Mädchen für alles), Sven Eggli (unser Fahrer), Peter, Daniel Gygax und Roger Hess.
Nach einer Einführung durch Kommandant Major Mauro Gianinazzi geht es in die Klassenzimmer, wo wir einander besser kennenlernen. Eine kurze Einführung in die Technik/Taktik erhalten wir vom Kurskommandanten-Stellvertreter Major Kurt Affolter. Gespannt auf den nächsten Tag geht‘s ins Hotel und nach einigem Hin und Her findet jeder ein Bett zum Schlafen.
rechts: Klassenlehrer Jörg Fuhrimann
Der Inhalt des Kurses basiert auf das Reglement „Einsatztechnik – Einsatztaktik“ des Schweizerischen Feuerwehrverbandes. Das Regelement ist in zwei Teile unterteilt: Teil 1 beinhaltet die sechs Stufen von der Bestandesaufnahme bis zum auftragsbezogenem Befehl. Der zweite Teil enthält verschiedene Ergänzungen und Hilfsmaterialien, welche vor allem für die Ausbildung nützlich sind.
Grundsätzlich ist der Kurs nach den sechs Stufen eingeteilt: Montag ist der ersten Stufe „Orts- und Gebäudekenntnis“ und auch der zweiten Stufe „Brandtechnik“ gewidmet. Am Dienstag kommt Stufe 3 „Brandannahmen“ hinzu. Am Mittwoch beginnt mit der Stufe 4 „Entschlussfassung“ der eigentliche Teil des Kurses, gefolgt von der Stufe 5 „Übungsannahmen“ und Stufe 6 „Befehlsgebung“. Am Donnerstag Vormittag und am Freitag krönen sieben Entschlussfassungsübungen und ein taktisches Training den Kurs, bevor wir zu neuen Instruktoren II befördert werden.
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Peter im Einsatz!
Unser Klassenlehrer hat immer wieder verstanden, die Beziehung Gruppenführer – Instruktor aufzuzeigen, denn schliesslich werden wir später Gruppenführer zu Offizieren ausbilden. Wir haben ihn als kompetente und exakte (Ausdrücke, Fanions!) Person kennengelernt und er hatte es nicht leicht, gegen eigenwillige „Gebräuche“ (sprich Redensarten) anzukämpfen. Erstaunt waren wir, als plötzlich im Instruktorenkurs I wichtige Punkte als weiniger ernst deklassiert wurden und ein „Ausstecken“ plötzlich zum Problem wurde.
Der Kurs war sehr lehrreich, die interessante Umgebung hat sicher auch dazu beigetragen. Am Freitag sind alle mit einem vollgestopften Rucksack wieder nach Hause zurückgekehrt. Bleibt zu hoffen, dass sehr viel davon noch übrig bleibt, denn nach einer Woche konzentrierten Arbeitens, war am Freitag Nachmittag eher Ebbe im Hirn.
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Klasse 1 im Einsatz: schnelle Entschlussfassung ist gefragt
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Entschlussfassungs-Übung: Chemieunfall auf der Schiene
Und die Klasse? Die Berner sind so, wie wir sie kennen: aufgeschlossen, hilfsbereit, kameradschaftlich, überhaupt angenehm (so wie die Bündner). An die Geschwindigkeit haben wir uns angepasst (OOOAAAABBBS), mussten aber feststellen, dass sie beim Essen viel schneller sind als wir ;-). Wir sind uns einig: auch ein nächstes Mal wären wir gerne wieder bei euch zu Gast!
Danke an Euch allen, danke an Jörg für die lehrreiche Woche.
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Klasse 1 (v. l.): Gion, Markus, Roger, Peter, Daniel, Markus und Sven