Wenn das Altersheim brennt…

Bilder: FW Disentis, Hans Huonder 

Schon lange geplant war eine Alarmübung im Alters- und Pflegeheim Sursassiala in Disentis. Die Einsatzpläne wurden vor fünf Jahren erstellt, dieses Jahr revidiert, ohne dass jedoch eine Alarmübung stattgefunden hätte. 

Gespannt waren wir, Hausleitung und FW-Kdo, schon. Dabei sorgten wir weniger für den Feuerwehreinsatz selber, sondern mehr für das Personal und die Bewohner. Zwar übt das Personal in regelmässigen Abständen und fast zehn Mal im Jahr, wie es sich zu verhalten hat, wenn die Brandmeldeanlage Alarm schlägt, doch bis jetzt wussten alle sehr schnell, dass Herr Theo Berther, Hausmeister, wieder einmal Zeit hatte, die Leute auf Trab zu bringen. 

Anders war es am Samstag, den 28. August 2004. Um 09.06 Uhr begann der ganze Spuk. Das Personal reagierte richtig und suchte den aktivierten Melder im Dachstock auf. Dass bereits aus allen Ritzen Rauch drang und zusätzlich plötzlich noch die Meldergruppe im unteren 3. OG Rauch meldete, war neu. „Ein ganz komisches Gefühl stieg auf,“ berichtete eine Angestellte. Zur Panik kam es aber nicht. Im Gegenteil: ruhig wurden alle Hausbewohner evaquiert. Die externe Alarmauslösung geschah durch die BMZ selber, hier hätte kostbare Zeit eingespart werden können, ansonsten hat das Personal aber richtig reagiert. 

09.16 Uhr: Der Hilferuf erreicht die FW-Disentis. Sofort wird die gesamte FW aufgeboten. Zusätzlich werden Polizei, Sanität und Samariter aufgerufen. Um 09.22 Uhr trifft die Feuerwehr auf dem Schadenplatz ein. 

Die Hausbewohner werden aus dem sicheren Hausteil gebracht und durch das Personal und die Samariter betreut. Im Dachstock gilt es, den verunfallten Elektriker (Verursacher) zu bergen, Brandschutz aufzubauen und das Feuer zu löschen. Die Rettung über AHL, sowie die löschtechnischen Vorkehrungen laufen korrekt ab.

Bilanz der Übung: Sämtlich Einsatzkräfte und das Hauspersonal haben hervorragende Arbeit geleistet. Hätte es sich um ein richtiges Feuer gehandelt, kann man mit Sicherheit sagen, dass keine Personen zu Schaden gekommen wären. Die Einsatzpläne sind tauglich. Alle gesteckten Ziele konnten erreicht werden, sogar besser als vorausgesehen. So dachten wir, dass gerade die alten Bewohner panisch auf die Evaquierung reagieren würden. Dies war aber durch die ruhige Arbeitsweise überhaupt nicht der Fall. Zu bemängeln waren lediglich drei sekundäre Punkte, sodass die Übung als gut bis sehr gut eingestuft werden darf. 

Zeitraster: 

09.06 automatische Brandalarmauslösung intern DG 

09.08 Brandalarmauslösung im 3. OG, Beginn Evaquierung im Haus 

09.12 Fernalarmierung NEZ Chur 

09.16 Alarmeingang FW Disentis und Kapo Disentis 

09.17 Aufgebot gesamte FW, Sanität, Samariter 

09.22 Pikett-Of auf Platz, 1. Einsatzfahrzeug, Evaquierung im Haus abgeschlossen 

09.24 eintreffen TLF und Atemschutz 

09.26 Schnellangriff, Transportleitungen und Druckleitungen Haus Nord, Ost und Süd erstellt 

09.27 Beginn Rettungen DG 

09.30 DG abgesucht, ein Patient gefunden, Beginn Bergung 

09.40 Rettung abgeschlossen, Patient an Sanität übergeben 

09.50 Übungsabbruch, Besprechung 

10.30 FW wieder einsatzbereit, BMA wieder scharf 

Lehren: 

Dank der Einsatzplanung hat parktisch alles funktioniert. Für das Hauspersonal ist zu vermerken, dass bei Rauch sofort ein Taster gedrückt werden muss, damit der Notruf so schnell wie möglich extern weitergeleitet wird. Für die FW ist festzuhalten, dass relativ wenig AdF zum Einsatz kamen. Die SMT-Alarmierung muss noch auf fehlende Natels ausgedehnt werden. (Hier ist in der Einsatzplanung auch die Unterstützung durch die Nachbarwehren vorgesehen). 

Dank: Folgende Personen haben mitgeholfen diese grossangelegte Übung zu ermöglichen: 

• Rita Furger, Hausleitung 

• Theo Berther, Hauswart 

• Stiafen Furger, Patient 

Dank auch an alle Bewohner der Casa s. Gions, dem Hauspersonal, dem Ambulanzstützpunkt Disentis mit Ignaz Furger und Vigeli Lutz, dem Samariterverein und den Kameraden der FW für den sehr guten Einsatz.