31.03.2023. Beim Bau des neue Zuganges zur Klosterkirche über den westlichen Pfortentrakt musste das Kloster Disentis spezielle Auflagen erfüllen. Der knapp 100 Meter lange Gang dient nicht nur als Zugang zu den Kirchen, sondern ist auch Zugang für Büros, Gastbetriebe und Lagerräume. Bei einem Brand wird der Rauch nicht automatisch abgesogen, dafür musste die Feuerwehr ein Lüftungskonzept erstellen. Da wir neu über einen MGV verfügen und zudem in die Lüftungstaktik massiv Ausbildungszeit investieren, probierten wir neue Konzepte aus, um nicht nur den Gang, sondern auch die Martinskirche, die Marienkirche, das Museum, sowie Gänge und Estrich, wie Dachstuhl entlüften zu können. Im verwinkeltem Gebäude ist das eine echte Herausforderung, zumal viele Räume mit Kulturgütern ausgestattet sind. Die schlussendlich dreistündige Übung zeigte neue Möglichkeiten auf und wir können nun unsere Lüftungskonzepte anpassen. Folgende Erkenntnisse konnten wir mitnehmen:
- mit dem MGV sind wir viel effizienter
- die Luftmenge muss genau dosiert werden um Verwirbelungen und unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern
- mit dem MGV und Akkulüftern sind auch entlegene Räume belüftbar
- der neue Stellplatz für die ADL eignet sich auch für den MGV
- mit kleinen Lüftern braucht es Geduld bis grosse Kirchenräume den minimalen Überdruck erreicht haben
- durch die verschiedenen Querschnitte im Gebäude waren die Bewegungen der Luftmassen sehr gut beobachtbar. Die Venturi/Bernoulli-Prinzipien konnten praktisch gut aufgezeigt werden
- grundsätzlich waren mit dem Kloster wenig erfahrene AdF erstaunt über Grösse und Ausmass des Gebäudekomplexes
- eine Begehung ist dringend nötig, damit nicht nur wenige sich im Gebäude zurecht finden