Strassenrettungsübung 2007

Text: Gion Tenner, Bilder: Letizia Schmed

Die erste Übung im Bereich Strassenrettung 2007 fand zwischen Disentis und Sumvitg statt. Für einige AdF, aber auch Kameraden der Sanität war dies die erste Übung überhaupt. Zwar hatten die Neuzuzügler bereits zwei theoretische Kurse und einen praktischen Kurs in der Zerlegung von Fahrzeugen, die Situation vor Ort fehlte aber weitgehend.

Wir versuchen sämtliche Übungen im Bereich Strassenrettung mit dem Sanitätsdienst 144 durchzuführen. Wir wissen ganz genau, dass man noch so viel üben kann, jeder Ernstfall sieht anders aus. Aber, das ständige Üben ermöglicht allen Beteiligten, die Arbeitsabläufe und Möglichkeiten jeder Partnerorganisation besser kennen zu lernen. Somit ist jede gemeinsame Übung eine neue Erfahrung. Aus diesen Erfahrungen können wir im Ernstfall schöpfen.

Realitätsnah zu üben bedeutet für uns immer auch, dass alle Patienten moulagiert sind. Unsere Fachfrau Letizia Schmed ist die geeignetste Person auf diesem Gebiet. Nur so vorbereitete Übungen sind auch für den Sanitätsdienst von Vorteil, denn so kann die leitende Person im Sanitätsbereich ihre Entscheidungen richtig treffen. Ein anderer wichtiger Punkt ist das Üben auf der Strasse, mit dem Verkehr. So lernen alle diese Gefahr nie aus den Augen zu lassen und aufeinander aufzupassen.

Drei Verletzte zum Einstieg bedeutet also, das Gelernte – vor allem das Theoretische – wieder in Erinnerung zu rufen und Schritt für Schritt den Ablauf zu üben. Die drei Patienten Adrian Decurtins, Fabio Pimenta und Florian Berther haben mit ihrem „Theaterstück“ dazu beigetragen, dass wir eine möglichst reale Situation darstellen konnten. Für den Einsatzleiter Ronny Levy war das Ganze nicht einfach, denn er stand zum ersten Mal als Einsatzleiter da, dies ohne Gruppenführer- oder Offiziersausbildung. Auch dies ist eine wichtige Erfahrung, denn so eingesetzte AdF denken bei ihrer Arbeit ganz anders, vor allem an die Rückmeldungen, wenn sie selber einmal diese Rolle gespielt haben. Unser Einsatzleiter meisterte seine Arbeit sehr gut.

Auffallend ruhig wurde auf allen Seiten gearbeitet und es wurde professionelle Arbeit geleistet. Lediglich mit der Kommunikation haperte es, wohl auch ein Missverständnis, wie sich bei der Besprechung herausstellte. Der Umgang mit den Patienten ist vor allem für die Feuerwehr noch besser zu meistern. So zeigte sich, wie wichtig eine Übung mit Patienten ist, denn beim Herausnehmen einer Fensterscheibe wurde ein Patient fast verletzt. Bei einer Übung ohne Patienten spielt es keine Rolle, wo das Fenster den ersten Schlag bekommt, mit dem Patienten allerdings schon.

Während diese Übung bewusst Schritt für Schritt durchgespielt wurde, ist uns allen klar, dass ein Ernstfall ganz anders ablaufen würde. Die Regel lautet: so schnell wie möglich und so schonend wie möglich raus aus dem Fahrzeug. Die „schikanöse“ Platzierung der Patienten hat den Ablauf ein bisschen gestört, so dass der Patient, der zuerst hätte geborgen werden müssen, als letzter herauskam.

Mit neuen Erfahrungen und zufrieden konnte am Schluss zusammengeräumt werden. Die nächste Übung ist bereits geplant und wird wieder anders sein.
Allen Teilnehmern möchte ich für den guten Einsatz herzlichst danken. Das Gleiche gilt allen, die hinter den Kulissen die Übung ermöglicht und vorbereitet haben.