Verkehrsunfall in Acletta

Text: G. Tenner Fotos: R. Schmed 

Um es vorweg zu nehmen: das Ganze war nur eine Übung. Neben den üblichen Zielen im Strassenrettungsdienst, fügten wir noch zwei Ziele hinzu: 

• Stabilisierung eines Wagens in schwierigem Gelände 

• Rettung einer schwerverletzten Person unter erschwerten Umständen 

Für drei AdF war der um 19.09 Uhr ausgelöste Alarm Neuland. Zum ersten Mal nahmen sie zusammen mit den übrigen 12 AdF des Strassenrettungsstützpunktes Disentis an der jährlichen Alarmübung teil. Als Beobachter merkte man daher schnell, dass das eingespielte Team Neulinge in der Reihe hatte. Trotzdem konnte die Arbeit der Feuerwehr als sehr gut bezeichnet werden. Unter der Leitung von Gfhr Florian Giger wurden die drei Personen sachgemäss aus ihrem Wagen gerettet. Unterstützt wurden unsere Kräfte durch den Ambulanzdienst 144 mit Noëlle Tenner und Ignaz Furger. Tatkräftig halfen zwei Samariterlehrerinnen ebenfalls mit. 

Die Sicherung des Wagens, welcher auf einem Stein aufgefahren war, erwies sich als nicht so einfach zu lösendes Problem. So wurde relativ viel Zeit für die Stabilisierung des Wagens gebraucht. Dafür war das Resultat sehr zufriedenstellend und die Rettung der Patienten konnte beginnen. 

Doch auch die Sanität hatte es wirklich nicht leicht. Zwar waren Fahrer und Beifahrer auf den ersten Blick nur leicht verletzt, doch die Rückenschmerzen und die gefühllosen Beine des Lenkers liessen Böses erahnen. Und dann war noch der schwerverletzte Junge, eingeklemmt zwischen den beiden Vordersitzen, regungslos und ohne Bewusstsein. Die Triage war schnell gemacht, die Bergung verlangte aber eine andere Reihenfolge. 

Zuerst wurde die Beifahrerin geborgen. Dafür musste das Dach entfernt werden, denn ein anderer Zugang war nicht möglich. Dann folgte der Lenker, um so den Zugang zum Schwerverletzten freizugeben. 

Für die Rettung wurden mehr als eineinhalb Stunden gebraucht. Alles verlief wie üblich ruhig. Dabei störte die enorme Kälte niemanden, lediglich das TLF-Team kämpfte gegen Eis und Frost. 

Die Ziele konnten vollumfänglich erreicht werden. Einige Mängel wurden zwar entdeckt, doch sind diese weniger relevant. Wir werden sie trotzdem ausbessern, um nächstes Mal noch besser zu werden, denn wir wissen ja nicht, ob das nächste Mal ein Ernstfall sein wird. 

Danke: 

Jedes Mal, wenn wir Strassenrettungsübungen durchführen, dürfen wir auf die spontane Hilfe unserer Partnerorganisationen zählen, ohne Umstände und unkompliziert. So danken wir ganz herzlich: 

• den Patienten Graziella, Giohen und Stiafen 

• Blandina Bundi und Letizia Schmed für die Moulagen 

• Ignaz Fruger und Noëlle Tenner vom Sanitätsdienst 144 

• Felici Deflorin, Kantonspolizei Graubünden 

• Herbert Wetzel (Garage Wetzel) und seinem Team für die Bereitstellung des Unfallwagens 

• allen AdF der Strassenrettung Disentis