Förderanlage der Alptransit in Brand

Bericht: G. Tenner, Bilder: R. Schmed (FW Disentis), Rainer Weidenhaupt, Ivan Degiacomi

Eine der grössten Baustellen der Welt befindet sich zur Zeit in Sedrun. Dort entsteht der längste Eisenbahntunnel der Welt (www.alptransit.ch). Das Ausbruchsmaterial muss über mehrere Kilometer zu Tage gefördert werden. Dies geschieht zuerst mit Eisenbahnwagen, am Schluss mit einer riesigen Förderanalge. Infolge Reparaturarbeiten an dieser letzt gennaten Anlage, gerieten am Montag, den 28. Juni um 19.05 Uhr die Transportbänder in Brand. Das Feuer breitete sich rasend schnell über eine Länge von 300 m aus.

Das Bild oben zeigt den letzten Abschnitt der Förderanlage, welche durch den Brand zerstört wurde. Die rot gekennzeichneten Teile wurden komplett zersört. Die aus Gummi bestehenden Bänder entwickelten eine enorme Hitze und schmolzen teilweise die Metallkonstruktion. Die Emissionen von Rauch, Russ und Gestank waren enorm. Die Angriffe konnten zum Teil nur durch den Atemschutz ausgeführt werden.

Besonders aufwändig gestalteten sich die Löschangriffe im oberen Teil der Anlage. Hier bestand die Möglichkeit, das beförderte Material auf zwei verschiedene Bänder zu führen. Einsturzgefahr und versperrte Zugänge erschwerten zudem unsere Arbeit.

Während oben der grösste Teil des Atemschutzes im Einsatz stand, löschte das Pikett 1 der FW Disentis die Förderbänder im Tal. Dank des TLFs konnten sämtliche Anlagen mit Schaum abgelöscht werden.

Die Arbeit im steilen Gelände, Rauch und Hitze erschwerten auch hier die Löscharbeiten.

Im Einsatz standen 45 AdF der Feuerwehren Sedrun, Disentis und der Grubenwehr der TRANSCO AG, welche für Notfälle im Tunnel verantwortlich ist. Zwei TLF und eine Motorspritze besorgten das nötige Löschwasser, wobei letztere nicht zum Einsatz kommen konnte, da das Bächlein der Val Bugnei zu wenig Wasser lieferte. Die Feuerwehr Sedrun wurde um 19.15 Uhr aufgeboten, der Atemschutz der FW Disentis um 19.52 Uhr und der Pikett 1 Disentis mit TLF um 20.10 Uhr. Der Einsatzleiter der FW Disentis traf um 20.08 Uhr auf dem Schadenplatz ein.

Das Feuer konnte innerhalb einer guten Stunde unter Kontrolle gerbacht werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch bis 23.00 Uhr. Eine Brandwache, gestellt durch die FW Sedrun, sicherte den Platz während der Nacht.

Danach begannen sehr aufwändige Retablierungsarbeiten. Bis die FW Disentis wieder einsatzbereit war, war es 00.30 Uhr. Die übrigen Instandstellungsarbeiten werden voraussichtlich noch zwei Tage dauern. Kleidung, Schlauchmaterial und Geräte sind mit hartnäckigem Russ verschmiert.

Beim Brand wurden keine Personen verletzt. Der Sachschaden, sowie der Schaden an die umliegenden Gebäude und Ausrüstung der Feuerwehr hingegen ist gross und wird die Millionengrenze übersteigen.