Waldbrand durch Starkstromleitung

Sonntag, den 3. August 2003 um 14.50 Uhr: Die Anwohner der Weiler Mumpé Tujetsch, Acletta, Segnas und Mumpé Medel hören einen grossen Knall im Raum Mumpé Tujetsch. Die Zeugen berichten von einem Zischen, darauf eine Explosion mit einer grossen Stichflamme.

Was war geschehen? Laut den Experten der ATEL (Elektrizitätswerk Aare-Tessin AG) gibt es zwei Gründe für den Kurzschluss zwischen Starkstromleitung und Wald. Hauptverantwortlich ist der enorme Energieverbrauch in Italien, welcher die Leitungen stark erhitzt hat. Zusätzlich folgt die Hitze der Sonne, welche die Ausdehnung der Leitungen verursachte und folglich dazu führte, dass diese den Baumkronen zu nahe kamen. Als die Distanz klein genug war, gab es einen Lichtbogen mit Kurzschluss. Der Lichtbogen wurde über die Tannen in den Boden geleitet und verbreitete sich über die Wurzeln der betroffenen Tannen. Der dürre Waldboden fing sofort Feuer. Als die Feuerwehr den Einsatzort erreichte, brannte es an sieben verschiedenen Stellen.  Der schöne Sonntagnachmmittag veranlasste, dass viele AdF unterwegs waren. So erreichte das erste Aufgebot durch die NEZ Chur lediglich acht Personen. Erst die zweite Pikettgruppe sorgte für genügend Personal. Zusammen mit Gemeindeförster Edwin Deflorin und Feuerwehrinspektor Marco Rageth waren 25 Personen im Einsatz.  Bevor die Löscharbeiten beginnen konnten, galt es die Gefahr durch den Starkstrom zu eliminieren. Aufgrund einer Falschaussage zum Anfang, waren einige Schwierigkeiten zu überwinden. Um weiteren Schaden zu verhindern, begannen wir am Rand die ersten Glutnester vorsichtig zu löschen. Als endlich die Verantwortlichen der ATEL-Gruppe erreicht werden konnten, konnte der Strom abgestellt werden. Sofort begannen die Löscharbeiten im Grosseinsatz.

Das Wasser war Dank der Fusion der Wasserversorgungen Mumpé Tujetsch und Disentis kein Problem. Das Feuer war auch nicht dermassen gross, dass viele Leitungen verlegt werden mussten.

Um einen weiteren Kurzschluss zu verhindern, fällten wir im Auftrag der ATEL rund 20 Bäume.

Um das Feuer zu löschen, standen 25 AdF im Einsatz. Das Wasser lieferte die Wasserversorgung Disentis über einen Hydranten und 180 m 75er Zubringerleitung zum TLF. Von dort führten zwei Transportleitungen zur Brandstelle. Gelöscht wurde mit vier 55er Leitungen.

 Sehr aufwändig waren am Schluss die Retablierungsarbeiten, weil die Schläuche sehr stark verschmutzt waren.

Schlussbemerkungen:

Die Angriffsrichtung war trotz des Windes richtig gewählt, sodass wir genügend Wasser hatten. Der Beizug des Gemeindeförsters war von grossem Nutzen, weitere Ausräumarbeiten konnten so direkt in die Wege geleitet werden.

Der ATEL-Pikettdienst wurde eingeflogen. Die Zusammenarbeit mit ihnen war sehr gut. Wir werden unsere Unterlagen mit fehlenden Nummern ergänzen. Leider mussten wir einmal mehr feststellen, dass die NEZ uns die nötigen Informationen nicht liefern konnte.

Wir danken Major Marco Rageth und Herrn Edwin Deflorin, sowie den Pikettdiensten der Werke Aurax und ATEL für die Unterstützung.