Neineinhalb Stunden für 30 Liter Diesel

Am 12. November 2002 werden wir zu einem Ölunfall in Sontget/ Hotel Disentiserhof aufgerufen. Beim Umkuppeln einer Ölleitung fliessen 30 Liter Heizöl aus. Pech für den Lastwagenfahrer, denn direkt unter dem Anhänger befindet sich ein Entwässerungsschacht für den Platz. Das Heizöl fliesst so in die Drainage des Hotels und verteilt sich auf mehrer Schächte und hunderte Meter Leitungen. Doch der Chauffeur hat auch Glück. Am Ende der Sickerleitung erstellen Bauarbeiter zur gleichen Zeit eine Stützmauer. Dadurch ist die Verbindung zum nächsten Bach unterbrochen. Die Arbeiter reagieren schnell und können das Heizöl auffangen. Wir erstellen nach Eintreffen sofort einen dreifachen Brandschutz. Die Abwasserreinigungsanlage wird informiert, das noch sichtbare Öl gebunden. Sofort beginnt auch die Erkundung der Ausbreitung. Da keine aktuellen Pläne vorhanden sind, brauchen wir sehr lange, bis wir einen Überblick über das Abwassersystem haben. Sicherheitshalber sperren wir Darinage und Abwasser. Der herbeigerufene Ölwehrstützpunkt kann wenig ausrichten, da es vor allem um den Wegtransport des kontaminierten Wassers geht. So muss eine Spezialfirma geholt werden. Nun beginnt eine mühsame Säuberungsaktion. Zum Teil müssen bis zu 70 Meter lange Saugleitungen erstellt werden. Sämtliche Schächte und die gesamte Drainage und Teile der Kanalisation werden gereinigt. Der Einsatz dauert bis Mitternacht. Der Einsatz mit Feuerwehr Ölwehrstützpunkt Laax, Polizei, Amt für Umweltschutz, Bauamt Disentis, Kläranlage Disentis und Reinigungsfirma hat bestens funktioniert. Die Einsatzkosten erreichen so aber schnell einen fünf Stellen Betrag.