Exercezi d‘agid stradal dils 26 da fenadur 2002

Ein richtiger Ernstfall – und trotzdem nur eine Übung, das war das Ziel für die heurige Strassenrettungsübung. Um das Ziel zu erreichen, waren wir auf die Mithilfe unserer Partnerorganisationen angewiesen. Ohne zu zögern, sagten diese zu (siehe Schluss dieser Seite).

Vor drei Jahren haben wir mit der Strassenrettung angefangen. Damals ging es vor allem darum, das Handwerk richtig zu erlernen. Dann kamen die ersten Übungen auf der Strasse, jedes Mal ein bischen schwieriger. Neu an der Übung 2002 waren gleich mehrere Punkte:

Zusammenarbeit mit Sanität und Polizei

Zwei Wagen sind im Unfall verwickelt

Vier Patienten sind nach genauer Anweisung des Notarztes zu bergen

Der Zugang zu den Fahrzeugen ist sehr erschwert

Die Übung findet in der Nacht statt

Unfallort ist eine Kreuzung (Kantonsstrasse – Nebenstrasse) mit viel Verkehr

Schon der Aufbau des Unfalles war spektakulär und beanspruchte viel Zeit. Dabei musste der Verkehr zeitweise aufgehalten werden, damit ein sicheres Arbeiten möglich war. In der Zwischenzeit wurden die vier Patienten ebenfalls vorbereitet und geschminkt.

Unsere vier Patienten spielten ihre Rolle profimässig. Zwar war auch bei ihnen einen Anspannung merkbar, doch einige sind bereits „alte Hasen“ und wissen, was auf sie zukommt.

Nach Anweisung des Arztes Dr. med. Martin Tomaschett und durch die geschickte Hand von Frau Letizia Schmed wurden Gesichter, Hände und Beine gefärbt. Sogar Glassplitter waren im Gesicht zu sehen.

Dann, um 21.00 Uhr ging es los!

Über die Notrufnummern 144 und 118 wurde die Feuerwehr und die Ambulanz aufgeboten. Polizei und Notarzt waren bereits auf Platz. Ambulanz und Feuerwehr Organisationen hatten ihren Anfahrtsweg von Disentis, Die Ambulanz schaffte es als erste in nur 11 Minuten, nach weiteren 5 Minuten traf auch die Feuerwehr ein. Banges Warten für die Patienten und die Zuschauer.

Nach dem Eintreffen der Feuerwehr wurde die Unfallstelle zuerst einmal gesichert. Das ausgelaufene Benzin wurde gebunden und mit einem Schaumteppich bedeckt, sodass das Benzin keine Gefahr mehr darstellte.

Die Sicherung der Unfallstelle dauerte relativ lang.

Nach der Absicherung gab der Notarzt Anweisungen, wie die Patienten geborgen werden sollen. Nach 23 Minuten waren alle Patienten fachmännisch geborgen und konnten der Sanität übergeben werden.

Die eingebauten „Schikanen“ waren zwar hinderlich, doch die AdF meisterten die Aufgaben mit Bravour.

Nicht nur der Brandschutz war korrekt, die Bergung erfolgte ruhig und richtig.

In der Zwischenzeit wurde die Unfallstelle gut ausgeleuchtet.

Um 23.30 konnte die Strasse wieder ganz dem Verkehr freigegeben werden.

Wie bereits erwähnt, arbeiteten wir zum ersten Mal mit all unseren Partnern zusammen. Dabei entstanden viele neue und gute Erfahrungen für alle.

Der Arzt war von der ruhigen Vorgehensweise überrascht, unsererseits lernten wir neue Bergungswege zu brauchen.

Alle waren mit der Übung sehr zufrieden, sodass wir eine positive Bilanz ziehen können. Wir dürfen feststellen, dass die Koordination und Koopertaion sehr gut funktioniert hat. Der Einsatz aller Beteiligten war wieder spitze!

Lehren: Wir üben um besser zu werden. So entdeckten wir natürlich auch Mängel.

Problem Verkehrsregelung: die Polizei ist erfreut, wenn wir ihnen bei einem Unfall qualifizierte Personen zur Verfügung stellen können. Zusammen mit der Kapo Disentis werden wir hier die Ausbildung verbessern.

Brandschutz: die Absicherung mit dem Schaumteppich hat zu lange gedauert, obwohl die Infrastruktur bereist schnell vorhanden war. Für die TLF-Gruppe bedeutet dies, die Anweisungen in der Befehlsfolge genau auszuführen.

Das Gebiet unseres Stützpunktes ist sehr gross, die Anfahrtswege dementsprechend lang. Darum ist es wichtig, dass der aufgebotene Polizeibeamte die richigen Entscheidungen trifft und auch die Feuerwehr rechtzeitig aufbietet. Sonst geht kostbare Zeit verloren.

Auch wenn diese Situation typisch für Graubünden ist, werden wir gerade deswegen dies meistern. Zwar hoffen wir nicht auf einen Ernsteinsatz, sollte es aber einmal so weit kommen, sind Patienten in aller Hinsicht in guten Händen.

Dank

Eine solche Übung zu planenn und durchzuführen, kann nicht durch eine einzige Person bewerkstelligt werden. Allen unten aufgeführten Personen möchte ich darum ganz herzlich für die gute Mitarbeit und für den tollen Einsatz danken:

Dr. med. Martin Tomaschett, Beratung und Notarzt auf Platz

Letizia Schmed, Patinetenvorbereitung

Ignaz Furger, Ambulanz Disentis

Pia Dermon, Rettungsassistentin

Werner Strupler, KAPO Disentis

Leitung Polizeiposten Disentis

Adrian Lutz, Coray Garage Disentis, Vorbereitung Unfallstelle

Monica Steger, Patientin

Giohen Monn, Patient

Stiafen Furger, Patient

Christoffel Giger, Patient

NEZ und SNZ

Stab Feuerwehr Disentis

Pikett Strassenrettung Disentis

Einen ganz besonderen Dank geht auch Hans Huonder (ANR) für die obigen Bilder, sowie die folgende Zeitungsreportage.