Personenrettung aus dem Kloster

Fotos: Br. Niklaus Schwegler

Text: Gion Tenner, FW Disentis

Die Sicherheitsmassnahmen im Kloster Disentis wurden in den letzten Jahren stark verbessert. Horrorszenarien, wie das Kloster bereits mehrere Male erlebte, als die ganze Anlage komplett zerstört wurde, gehören heute der Vergangenheit an. Brandschutzmauern, eine moderne Brand- und Rauchmeldeanlage, sowie Löscheinrichtungen werden eine solche Katastrophe wohl verhindern können.

Noch ist aber einiges zu tun. Auch wir von der Feuerwehr sind gefragt. Die in Ausarbeitung befindlichen Brandschutzpläne, welche grösstenteils hausintern von einer Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem FPA erstellt werden, sind bald fertig. Einige Details sind noch zu klären.

Eins davon ist die Zufahrt für die Feuerwehr und verschiedene Rettungsmöglichkeiten für besonders “gefährliche Stellen”. So übten der Zug AHL am letzten Mittwoch, den 29. Mai 2002 eine Rettung aus dem 6. Stock, aus Feuerwehrsicht eher dem VIII. Boden. Für die Rettung musste die AHL ganz verlängert werden, sogar die Handleiter kam zum Einsatz und schlussendlich ging es um rund 5 cm, welche eine Rettung im Notfall ermöglichten.

Da eine Feinpositionierung mit einer voll ausgezogenen Leiter eher schwierig ist, mussten die AdF mehrmals “Anlauf” nehmen, bis die Leiter richtig stand. Dabei wude die Arbeit durch eine Mauer, eine enge Strasse und die Querstellung der Leiter massiv erschwert. Erst das Senkeln in maximaler Rechtsstellung brachte den gewünschten Erfolg.

Für den Zug war es eine neue Herausforderung. Vor allem Gruppenführer und Offiziere waren gefragt.

Wir können aber sagen, dass die Übung sehr viel gebracht hat. Eine Positionierung in schräger Stellung ist für uns unüblich, eine voll ausgezogene Leiter auch nicht eine Selbstverständlichkeit. So bestiegen auch nur zwei AdF freiwillig die Leiter, um in den 6. Stock des Klosterwohntraktes zu gelangen.

In Zukunft werden wir diese Übung wohl als Pflichtübung in das Jahresprogramm aufnehmen.

Ich danke dem Kloster Disentis, vor allem Bruder Niklaus Schwegler als Verantwortlicher für den technischen Dienst, dass wir diese Übung durchführen durften. Wir hoffen, wieder kommen zu dürfen.