Di da formaziun per officiers 2001 a Trun

Alle zwei Jahre finden zwei Weiterbildungstage für Offiziere statt. Diese Bildungstage werden vom kantonalen Feuerpolizeiamt organisiert. Jeder Bezirksinspektor ist für die Durchführung der Weiterbildung in seinem Bezirk verantwortlich.

So begrüsste Major Augustin Calivers am Freitag Morgen des 20. Aprils rund 30 Offiziere der oberen Surselva (Kreis Ruis und Cadi) in Trun. Folgende Themenschwerpunkte standen auf dem Programm:

Führen im Ereignis

Aufbau und Organisation an der Einsatzleiter-Front

Löschmittel

Öl- und Chemieereignis

Gasbrände/ Gasereignisse

Tunnelbrand

Übungsgestaltung

Kurz zusammengefasst war der Kurs für alle Teilnehmer sehr interessant. Die vier Klassenlehrer Fritz Steinmann (Laax), Christian Dermont (Rueun), Werner Candrian (Trin) und Michael Signorell (Domat/ems) und unser Bezirksinpektor verstanden es gut, die zum Teil trockene Materie effektiv weiterzugeben. Für Ihre Mühen bedanken wir uns nochmals hier.

Die Ereignisse der Woche, wo zwei kleine Mädchen bei einem Brand in Sevgein/Ilanz ihr Leben lassen mussten zeigte klar und deutlich, wie wichtig unsere Aufgabe ist. Zugleich ist es auch eine Aufforderung an die Politiker, die Arbeit der Feuerwehren ernst zu nehmen, sie zu unterstützen, vor allem im finanziellen Bereich, damit bei einem Schaden dieser so klein wie möglich gehalten werden kann und damit vor allem keine Menschen und Tiere Opfer werden. In einer Schweigeminute haben wir der kleinen Mädchen gedacht.

Major Augustin Calivers, Bezirksinspektor, sichtlich zufrieden mit dem Verlauf des Kurses. Er hatte dazu auch allen Grund: alle Teilnehmer machten toll mit, die Klassenlehrer waren sehr gut vorbereitet und die Stimmung war kameradschaftlich!

Führen im Ereignis

Je nachdem, wie gross eine Gemeinde ist, ergeben sich im Verlaufe eines Jahres einige Einsätze, welche teilweise nicht einmal nennenswert sind. Darunter fallen: Brände in/von Gebäuden, Auto- und Flurbrände, andere Einsätze der FW. Für solche Aufgaben, die 80% aller Vorkommnisse ausmachen, sind die Feuerwehren im Kanton Graubünden gut gerüstet. Was aber, wenn die Ereignisse zu gross werden?

Die Lektionen gaben Einsicht in das Organisationsschema auch bei grösseren Ereignissen, wer wann im Kanton zum Einsatz kommt, welche Aufgaben wir als Ortsfeuerwehr noch zu bewältigen haben.

Aufbau und Organisation EL-Front

Als Offiziere, welche in den meisten Fällen gleichzeitig FW-Kommandanten sind, ist eine gute Organisation und ein reibungsloser Ablauf an der Front von sehr grosser Wichtigkeit. Wie vorgegangen werden muss, haben die Lektionen zu diesem Thema ganz gut gezeigt. In der Klasse gab es die Möglichkeit, Meinungen und Erfahrungen auszutauschen.

Löschmittel

Hier zwar nicht zu diesem Thema, aber trotzdem: unser Klassenlehrer Christian Dermont wie immer voll im Einsatz. Die Abwechslung, die kleinen Klassen und der Einbezug der Teilnehmer machten gerade diese Lektionen sehr interessant. Obwohl das meiste Wiederholung war, konnten wir viel lernen. Eine Auffrischung wo Wasser, Schaum, Pulver oder Gas zum Löschen eingesetzt werden kann, tat allen gut.

Öl- und Chemiereignis

Gasbrände und Gasereignisse

Zwar haben wir mit Chemie nicht so viel zu tun, denn unsere Region kennt keine Schwerindustrie. Öl- und Benzintransporter sind jedoch auch bei uns täglich unterwegs und es ist gut zu wissen, wie man bei einer solchen Havarie umzugehen hat. Wichtig für uns war das Kennenlernen der eigenen Mittel, denn immerhin sind wir die ersten auf dem Schadensplatz. Wir bekamen in den Lektionen auch Einblick in den Aufgabenbereich des Ölwehrstützpunktes in Laax.

Etwa ähnlich verhält es sich mit Gasen. Da in unserer Region Erdgas nicht eingesetzt wird, können wir uns vor allem auf Propan- und Butangase konzentrieren. Gerade bei Hotels werden diese Gase zum Kochen eingesetzt. Gasdepots bergen immer eine Gefahr. Darum ist es gut zu wissen, welche Eigenschaften diese Gase haben und wie man mit ihnen umgeht.

Tunnelbrand

Die meisten Eisenbahn- oder Strassentunnels der Schweiz finden sich in Graubünden. Die Katastrofen der letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass der Tunnelbrand unterschätzt wurde. Die Ausführungen des Bezirksinspektors sind deshalb mit besonderem Interesse aufgenommen worden. Wir sind nun sicher so weit gerüstet, dass wir vorsorgliche Einsatzpläne ausarbeiten können um im Ernstfall bereit zu sein.

Auch auf unseren Strassen nimmt der Verkehr deutlich zu. Die Gefahr eines Brandes in einem Tunnel steigt darum Jahr für Jahr, zumal Fahrzeugbrände immer öfters vorkommen.

Übungsgestaltung

Besonders hilfreich war die Ausarbeitung von verschiedenen Übungsgestalungs-Möglichkeiten.

Hier konnten wir von den Erfahrungen aller Teilnehmer profitieren. Als Disentiser FW ist es leichter einen interessanten Übungsplan zusammenzustellen. Schwieriger wird es in jenen Gemeinden, wo nur wenig Material und Geräte zur Verfügung stehen. Trotzdem konnten wir einige Möglichkeiten aufzeigen, um auch hier spannende und interessante Übungen zu gestalten. Etwas muss aber klar vermerkt werden: ohne gute Vorbereitung kann die beste Idee nichts bringen!

Nicht auf dem Programm stand ein Kurzreferat über den Umgang mit den Medien. Die kurzen Informationen und der Einblick in den Ablauf einer Pressekonferenz haben aufgezeigt, dass dieser Teil der FW-Arbeit nicht vernachlässigt werden darf.

Dank an: A. Calivers für Fotos